Mit einem Stolperstein wollen wir hier, in der Hauptstraße 12, an Ludwig
Allendorff erinnern.
Er wurde am 22. Dezember 1867 in Wicker geboren.
Seine Eltern waren der Landwirt Johannes Allendorff und Barbara Allendorff, geborene Wollstadt.
Die Eltern hatten 1866 geheiratet und lebten in Wicker in
der damaligen Unterstraße 16.
Ludwig Allendorff hatte noch weitere Geschwister:
Johann Jakob, Johann Marquard, Anna Sybilla Maria, Elisabeth und Karl Joseph.
Er erlernte den Beruf des Metzgermeisters.
Am 4. Februar 1899 heiratete er die Flörsheimerin Katharina Ruppert. Wenige Wochen nach der Trauung, am 8. März, eröffnete er im Haus seiner
Schwiegereltern, hier in der Hauptstraße 12, seine eigene Fleischerei.
Anfang der 20er Jahre wurde der Betrieb geschlossen. Es ist nicht genau überliefert, warum. Wenn man aber daran denkt, dass die frühen 20er Jahre in
Deutschland von einer galoppierenden Inflation geprägt waren, so könnte dies eine Erklärung liefern.
Fortan, so heißt es, arbeitete Ludwig Allendorff bis zum Renteneintritt als Heizer.
Mit seiner Frau Katharina hatte Ludwig Allendorff acht Kinder:
Vier davon, Elisabeth, Anton, Heinrich und Karl-Joseph überlebten das Säuglings- oder
Kindesalter nicht. Vier weitere, Johannes, Anna Maria, Ludwig und Elisabeth lebten als geachtete Flörsheimerinnen und Flörsheimer zum Teil bis ins hohe
Alter. Die Tochter Elisabeth starb als letztes der Kinder im Jahr 2000 im gesegneten Alter von 87 Jahren.
Dieses Schicksal sollten dem Vater, Ludwig Allendorff, nicht beschieden sein. Als Rentner wurde er mit der damaligen Diagnose „Altersschwachsinn“ in
die Heilanstalt Eichberg eingeliefert.
Dort wurde er am 10. Mai 1941 im Alter von 74 Jahren ermordet.
Das Haus ist noch immer im Besitz der
Nachkommen der Familie.
Heute wohnt hier die Familie von Michael Petry,
ein Ur-Enkel von Ludwig Allendorff.